Herzenslust

Lieben lernen und die tantrische Kunst des Seins

„Dieses Buch ist eine Einladung, sich von dem echten Leben berühren zu lassen, das in uns allen fließt.“ Alan Lowen

„Herzenslust“ beschreibt viele der Grundlagen der Schule des Seins und ist eine wertvolle Hilfe sowohl zur Vorbereitung als auch nach einer Seminarteilnahme. Es handelt von Lust und Liebe und davon, wie wir beides zusammenbringen können. Die Grundlage dafür bildet die vom Tantra inspirierte Kunst des Seins, eine provozierend einfache Haltung dem Leben gegenüber: Lieben heißt dich selbst so sein zu lassen, wie du bist.
In diesem Buch geht es darum, wie wir die Lebendigkeit, Erotik und Liebesfähigkeit unseres natürlichen Wesens zurückgewinnen und weiter entwickeln können.
Der anschaulich skizzierte Weg beginnt mit der Wende nach innen, zu unserer immensen Sehnsucht nach Liebe. Er führt durch das Dickicht unserer Wünsche und Gefühle über die Begegnung mit uns selbst und mit einem Partner zur Verbindung unserer Lust und Liebe mit spirituellem Wachstum.
Zahlreiche Beispiele, berührende Erlebnisberichte und bewährte Übungen machen deutlich, wie die Kunst des Seins auch im Alltag gelebt werden kann.

Hörbuch Herzenslust

Saleem Matthias Riek:  Herzenslust
18,80 € (Broschur) * ISBN: 978-3899014518

Hörbuch (Auszug, 3 CD, 231 Min.): 11,90 €

E-Book (epub oder PDF): 6,00 €

Die Printausgabe ist derzeit vergriffen, das E-Book und Hörbuch gibt es direkt bei uns.

Vorwort von Alan Lowen

Es ist allgemein bekannt, daß unsere hochtechnisierte Gesellschaft eine ernste Gefahr für die Natur darstellt. Was dagegen weniger Beachtung findet, ist die Tatsache, daß nicht nur die Natur unseres Planeten gefährdet ist. Schon sehr viel länger wird unsere eigene menschliche Natur in solchem Maß bedroht und geringgeschätzt, daß sie sich in vielen von uns verborgen hält. Es ist ganz normal, daß wir zum Zeitpunkt des Erwachsenwerdens den Zugang zu unseren Gefühlen verloren haben – oder zumindest zu deren unbeschwertem Ausdruck – und oftmals werden wir während des Heranwachsens der Unschuld und der Wertschätzung für das Geschenk unserer eigenen Natur als sexuelle Wesen beraubt. Unsere Gefühle werden durch die vom Intellekt bestimmten Jahre unserer Schulzeit entführt, indem wir an die Schulbänke gekettet und dazu angeleitet werden, den natürlichen Überschwang unserer energiegeladenen Körper zu unterdrücken. Statt dessen wird unserem Verstand beigebracht, unsere gesamte Lebenserfahrung zu bestimmen. Wir lernen nicht, das Leben zu erfahren, sondern vielmehr, es zu denken.

Schon in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts machte D. H. Lawrence diese Beobachtung in Lady Chatterley, seinem großartigen Roman zur Feier der sexuellen Liebe: »Während man sein Leben lebt, bildet man gleichsam eine organische Ganzheit mit allem Leben. Doch sobald man mit dem geistigen Leben anfängt, reißt man den Apfel ab. Man trennt die Verbindung zwischen Apfel und Baum: die organische Verbindung. Und wenn man nichts anderes im Leben hat, als nur das geistige Leben, dann ist man selbst ein abgerissener Apfel … ein vom Baum gefallener Apfel.«1

Lawrence stand mit seiner Aussage allein auf weiter Flur, und in den dazwischenliegenden Jahren haben wir uns nur noch weiter von dieser organischen Verbindung entfernt. Wir leben im Informationszeitalter, und Informationen sind Teil des Gehirns. Und das Gehirn an sich wird von der in unserer Kultur am weitesten verbreiteten Freizeitbeschäftigung – dem Fernsehen! – nicht etwa genährt, sondern vielmehr betäubt.

Zum Glück für die Menschheit findet man immer mehr Menschen, die sich zumindest darüber bewußt sind, daß etwas nicht stimmt, und während der letzten 30 bis 40 Jahre haben Millionen Menschen Zugang zu einer der mittlerweile unzähligen Veranstaltungen gefunden, bei denen man sich für ein Wochenende, eine Woche oder einen Monat zusammenfindet, um im Kreis von Gleichgesinnten den Weg zurück zur persönlichen Lebendigkeit zu finden. Und das ist genau die erneute Verbindung mit der Natur, nach der Lawrence sich sehnte, »die Zusammengehörigkeit von Körper, Sex, Emotionen, Leidenschaften, mit der Erde, der Sonne und den Sternen«.2

Doch ist unser Wissensdurst nicht das einzige, was uns von unserer Natur entfernt hat. Damit einher geht der religiöse Kreuzzug der sexuellen Unterdrückung, der seit fast 20 Jahrhunderten die treibende Kraft in unserer Gesellschaft ist. Unsere Kultur ist vom Dogma der Sündhaftigkeit und sexuellen Scham so stark durchtränkt, daß die Kirche in unserer Kultur zwar nicht mehr viel Einfluß zu haben scheint, jedoch ihre jahrhundertelange Verdammung unserer sexuellen Natur dennoch weiter in uns einsickert. Dies geschieht durch die Mischung aus Angst, Verneinung, Vermeidung, Sorge, Verwirrung und Verurteilung, die wir von unseren Eltern geerbt haben, die sie von deren Eltern erbten, die sie wiederum geerbt hatten von … Auch wenn wir rebellisch aufwachsen, so gibt es doch etwas in unserem Kopf, das bereits dazu programmiert wurde, unsere sinnlich-sexuellen Körper davon abzuhalten, in die Freiheit des Feierns hineinzuwachsen.

Eine der Konsequenzen sexueller Unterdrückung ist sexuelle Ausbeutung. Die Unterdrückung jeglichen Anteils der menschlichen Natur führt zu Mißbrauch, denn damit wird das Bedürfnis erschaffen, genau das zu ermöglichen, was nicht erlaubt ist. Dies führt nicht nur zu einer Kultur voller Scham, sondern auch zur Vermarktung des Beschämenden: Sex wird zu einer Ware. Pornographie, die Prostitution von Sex, ist ein wesentliches und akzeptiertes Merkmal unserer Kultur. Die Tatsache, daß wir Pornographie nur als solche bezeichnen, wenn die Erotik deutlich von Nacktheit geprägt wird, läßt das Wesentliche außer acht: Es gibt zum Beispiel zahllose seriöse Reklamen, die weibliche sexuelle Anziehungskraft prostituieren.

Solange wir Sex ausbeuten, bleiben wir darauf beschränkt, Sexobjekte füreinander zu sein. Dies ist die Botschaft, die durch unsere Medien gefördert wird – oftmals ohne sich dieser Wirkung im geringsten bewußt zu sein. Das Schwierige an dieser Situation ist die Tatsache, daß wir lernen, Sex auf sehr beschränkte Weise zu betrachten. Weder die Ausbeutung noch die Unterdrückung von Sex unterstützt uns dabei, Sexualität zu feiern: im Grunde handelt es sich dabei nur um zwei verschiedene Seiten derselben abgewerteten Münze!

Es ist mir wichtig, dir, der Leserin und dem Leser, zu vermitteln, was ich mit dem Wort feiern meine.

Damit meine ich nicht nur das reine Vergnügen am Sex. Gewiß ist Sex ein Vergnügen, wenn er gefeiert wird. Aber ich spreche von der Art von Feier, mit der Katholiken die heilige Kommunion zelebrieren. Das Traurigste an der Trennung von unserer Natur als sexuelle, leidenschaftliche Männer und Frauen ist, daß wir weder das natürliche Wachstum noch die Transformation unserer Leidenschaft jemals entdecken können – daß nämlich unsere Natur im Grunde ein Weg ist, der uns durch unser Innerstes hindurchleitet – Körper, Herz und Seele – wenn wir ihr nur vertrauen könnten. Unsere natürliche Sexualität ist in der Lage, uns für all das zu öffnen, was in uns natürlich und lebendig ist, wenn wir lernen, die Vielfalt ihrer Geschenke zu feiern. Und es ist nicht immer leicht, diese zu empfangen. Sexuelle Intimität ist etwas anderes als Sex. Sie lädt uns dazu ein, für all die Farben unseres Innenlebens empfänglich zu werden, von Freude oder Tränen bis hin zu Ekstase oder innerer Leere. Intimität bedeutet, selbst mit den tiefsten Gefühlen und Energien auf Tuchfühlung zu sein, denn indem wir in Kontakt mit unserer eigenen Zartheit und Verletzlichkeit und unserer wilden, überschwenglichen Leidenschaftlichkeit sind, gewinnen wir dieselbe Art von Nähe zu unserem Geliebten. Erst wenn all dieses Leben in uns pulsiert und lebendig ist, erfahren wir, was Geliebter wirklich bedeutet! Und darin liegt die Schönheit des sexuellen Lebenstanzes! Nichts anderes lädt auf so verlockende Weise dazu ein, sich immer wieder aufs Neue mit der uns eigenen Natur zu verbinden, wie das intime Zusammensein mit unserem Geliebten. Ohne das Zusammenwirken unseres Körpers und unserer Gefühle und unseres Herzens und unserer Seele können wir die völlige Ekstase der sexuellen Liebe nicht erleben und werden auch niemals die Erfüllung finden, nach der Mann und Frau streben, indem sie sich einander hingeben und die Geschenke ihres Partners empfangen. Doch die Reise in die Feier unserer sexuellen Natur ist hier noch nicht zu Ende. Wenn wir das ehren, was sie uns zu lehren hat, mit allem, was dazugehört, führt sie uns letztendlich zu einer wahrhaft religiösen Verbindung mit der Schöpfung; nicht bloß beim sonntäglichen Kirchgang, sondern in Form eines spirituellen Erwachens, das jeden Moment des Lebens als geheiligt wahrnimmt.

Diese Reise erstreckt sich über das ganze Leben, und um genau diese Reise geht es in diesem Buch. Unser Körper führt uns zu unseren Gefühlen, unsere Gefühle führen uns zu unserem Herzen, unser Herz führt uns zu unserer Seele. Wenn wir es schaffen, uns aufs neue mit unserer Natur zu verbinden, verändert sich unsere ganze Art zu leben: Wir bewegen uns anders in unserem Körper, da wir mit seiner ganzen Lebendigkeit und seinen Gefühlen in Kontakt sind; unser Gesicht ist dann nicht bloß ein angepinseltes Bild, sondern der transparente Ausdruck unseres Innenlebens; wir sprechen nicht, um uns Luft zu machen, sondern um unserem Wesenskern eine Stimme zu verleihen. Wir lauschen dem Leben, das sich innerhalb unseres Körpers abspielt, und wir nehmen es Tag und Nacht als Wegweiser durch unser Leben an.

Dabei erkennen wir an, daß unsere Gefühle, unsere Reaktionen aus dem Bauch heraus, unser veränderlicher Energiehaushalt sowie unsere Sinne und unsere Empfindsamkeit für unsere Intelligenz eine wesentliche Rolle spielen. Dies ist unser organisches Leben; es dient stetig unserem Verständnis darüber, was sich wirklich hier und jetzt, in und um uns herum abspielt.

Und nicht nur das: Es ist die Art und Weise, auf die wir tatsächlich im Hier und Jetzt sein müssen – voll pulsierenden Lebens in unserem ganzen Sein. Im Hier und Jetzt zu sein bedeutet, ein erleuchtetes Leben zu führen! Das ist es, was »mit unserem organischen Leben verbunden sein« eigentlich bedeutet. Auf unserem Weg hin zu einem Leben im eigenen Licht ist es das Licht, das uns leitet!

Aus anderer Sicht betrachtet ist es zudem die uns eigene Art, unsere Dankbarkeit für das unsagbar kostbare Geschenk des Seins auszudrücken. Der einzige Weg, um diese Dankbarkeit wirklich zum Ausdruck zu bringen, besteht darin, »unser Lied zu singen und unseren Tanz zu tanzen«, um es mit den Worten eines zeitgenössischen Mystikers (Osho Rajneesh) zu sagen; denn es ist klar, daß das Lied ungesungen bleibt, wenn wir es nicht singen. Wenn ich mein Dasein nicht feiere, bleibt es ungefeiert, und das ist eine äußerst undankbare Haltung gegenüber dem, was mir gegeben wurde. Das gilt für jeden von uns! In diesem Buch geht es darum, das eigene Lied zu singen, den eigenen Tanz zu tanzen!

Die Musik, die Saleem Riek hier spielt, heißt sexuelle Liebe und intime Beziehungen. Dies ist eines der wichtigsten Lebensthemen, denn es bringt uns dazu, uns zu öffnen und uns selbst in einem klaren, schonungslosen Spiegel zu sehen. Unsere Natur veranlaßt uns, nach einem Partner zu suchen, mit dem wir unser Bedürfnis nach sexueller Intimität befriedigen können, und dieses Streben wiederum bietet uns den Anreiz für eine tiefe Begegnung mit unserem eigenen Wesen. Dies scheint mir eines der heiligsten Gestaltungselemente der Schöpfung zu sein. Dieses Buch erinnert uns daran, daß es im Endeffekt nicht um eine Seifenoper geht – auch wenn sich das Verständnis von Liebesbeziehungen in den populären Medien darauf zu beschränken scheint. Es geht vielmehr um die Gelegenheit, die sich uns bietet, die Liebe als einen Weg der Heilung und spirituellen Verwirklichung zu entdecken. Eine Bedeutung des Wortes »Tantra« ist das »Ineinander verweben von allem, was ist«. Zum einen spielt das darauf an, daß man selbst als Frau oder Mann ganz wird. Es bedeutet aber auch, daß man durch die intime Vereinigung mit einem Geliebten zu spiritueller Verbundenheit mit allem findet – das Erwachen, das die Liebe über die persönliche Ebene hinausträgt und uns verbindet, mit dem Gott, der Göttin, der Quelle, der Unendlichkeit – oder wie auch immer man das transzendente Mysterium des Seins nennen mag.

Es ist dem Human-Potential-Movement des westlichen 20. Jahrhunderts zuzuschreiben, daß der uralte spirituelle Weg namens Tantra von Männern und Frauen genutzt werden kann, um einander auf herzliche und menschliche Weise lieben zu lernen, und um durch das gemeinsame Lieben spirituell zu erwachen. Der Schlüssel zum Tantra liegt darin, uns unseres grundsätzlichen Alleinseins bewußt zu werden und zu lernen, dies nach und nach als etwas Positives zu akzeptieren. Darin liegt für uns die Befreiung von der Abhängigkeit, zu der wir konditioniert wurden, als wir hilflose Kleinkinder waren, die ohne die nährende Gegenwart anderer – normalerweise unserer Mutter – gestorben wären. Allein sein bedeutet nicht, einsam zu sein. Es bedeutet, mit allem, was ist, verbunden zu sein: alles eins!

Dieses Alleinsein, aus dem heraus wir uns wahrlich gegenseitig beschenken können, anstatt lediglich jemanden zu finden, der uns in unserer Einsamkeit tröstet, erreichen wir, indem wir unser eigenes inneres Selbst lieben lernen. Nur wenn wir uns nicht selbst lieben, ist Einsamkeit möglich. Darin liegt die wahre Bedeutung des zweiten Gebotes: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«

Ich muß es noch einmal wiederholen! Dieser wundervolle Tanz der leidenschaftlichen, erotischen, kraftvollen, fürsorglichen und letztendlich spirituellen Verbindung zwischen Mann und Frau wird ausgelöscht, wenn wir unsere eigene Natur verleugnen. Wie eine blühende Wiese, die unter Beton begraben liegt, wird auch unsere existierende menschliche Schönheit als Mann oder Frau heruntergedrückt, überdeckt, und durch jedes gerade passend erscheinende Image ersetzt: statt als die Wildblume unseres magischen Wesens fabrizieren wir uns selbst als Plastikblume; in dem Versuch, das Gesicht zu wahren, geht uns unsere eigentliche Schönheit verloren. Wir verlieren uns in der Beschäftigung mit unserem Image, unserer Identität und unserer Persönlichkeit. Was uns dann als Lebensform übrig bleibt, ist Lawrence’ »geistiges« oder besser mentales Leben, denn wir haben uns von der Weisheit und Magie unseres ganzheitlichen Seins abgeschnitten. Damit vergessen wir völlig – oder haben es vielleicht nie gewußt! –, daß wir am schönsten sind, wenn wir real sind. Ohne unseren natürlichen Lebensfluß gibt es für uns kein solches real.

Dieses Buch beschreibt, wie ganz normale Menschen es schaffen können, den Beton und das Plastik zu entfernen und die stetig wachsende Lebendigkeit ihres natürlichen Wesens zu entdecken. Hier geht es um einen Weg der persönlichen Entwicklung, der nicht mit Methoden zur Selbstverbesserung arbeitet, sondern damit, in unserem Wesen erneut Qualitäten wie Vertrauen, Liebe, Präsenz, Mut, intuitives Gewahrsein, Lebensfreude und spirituelles Erwachen zu verankern. Dies ist eine Einladung dazu, sich von dem wahrhaften Leben, das in jedem von uns fließt, berühren zu lassen, dem Leben, das die Blumen und Früchte unseres Wesens hervorbringt. Lies dieses Buch, um berührt zu werden. Lies es mit deinem Atem und mit deinen Gefühlen. Lies es, weil ihm die ganze Schönheit deines Wesens am Herzen liegt.

Alan Lowen, November 1998

Aus dem Englischen von Birgitta Claus

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Alan Lowen
Einführung
Meine Begegnung mit dem „Sein Lassen“

Teil I Die Wende nach innen

1. Unsere alltäglichen Um- und Irrwege zu Lust und Liebe
Von der Orientierung nach außen zur Orientierung nach innen
2. Was ist Liebe ?
Mit der Frage leben anstatt eine Antwort zu finden
3. Im Feuer der Sehnsucht
Die Sehnsucht als Geschenk

Teil II Im Dickicht der Gefühle Grundlagen für die Kunst des Seins

4. Was mir widerfährt das bin ich
Wegweiser im Spiegel von Alltag, Begegnung und Beziehung
5. Selbstliebe – eine Entdeckungsreise
Wie kann ich annehmen, was ich noch gar nicht kenne?
6. Die Achterbahn der Gefühle
Vom Bewerten zum Fühlen
7. Wunschlos glücklich?
Wünsche erlauben – Wünsche zum Ausdruck bringen – Wünsche loslassen

Teil III Hindernisse aus dem Weg räumen

8. Polarisierungen erkennen und lösen
Von Verstrickung und Beschuldigung zu Verantwortung
9. Schnell einen Zaun drum herum?
Wie Liebe verbindlich und frei sein kann
10. Die ganze Wahrheit sagen?
Von Urteilen, wahrhaftiger Begegnung und Verletzlichkeit

Teil IV Tantra und die Kunst zu Sein

Illustration 11. Die Lust als Wegweiser
Jenseits lustvoller Sensationen
12. Der Weg des Tantra
Die Hoch-Zeit von Sex, Herz und Bewußtsein
13. Die Kunst des Seins
Ein heilsamer Raum um lieben zu lernen
14. Zusammen Sein
Partnerschaft als spiritueller Weg

Teil V. Übungsteil

Vorbemerkung zu den Übungen
15. Übungen allein
Selbst-Erkenntnis ? Körperübungen Meditationen
Experimente Selbstliebe
16. Partnerübungen
Verbale Übungen Nonverbale Übungen Rituale
17. Ein ritueller Tag…

Rezensionen zu „Herzenslust“

Eine Auswahl von Rezensionen zu „Herzenslust“:

Wohltuende Ausnahme

(…) Es erscheinen jedes Jahr eine Vielzahl von tantrischen Arbeitsbüchern, die im Grunde aber nichts neues bieten. Sexuelle Stellungen und dazugehörige Techniken werden meist auf neue Weise zusammengestellt und mit esoterischen Meditations-, Atem- und Chakra-Übungen vermischt. Heraus kommt dann ein nettes Werk gegen die Langweiligkeit in der Partnerschaft, das darüberhinaus aber auch noch für die spirituelle Weiterentwicklung dienlich ist. Vorliegende Buch bildet (ohne genannte Werke schlecht machen zu wollen) eine wohltuende Ausnahme.
Der Autor leitet in Deutschland die von Alan Lowen begründete „Art of Being“-Tantraschule und vermeidet dabei allerdings das gewohnte dogmatische Guru-Getue. Er bleibt offen für andere Glaubenssysteme und lernt auch bei anderen Menschen, wovon wiederum die Teilnehmer seiner Kurse und damit nun auch die Leser profitieren können. Das Buch handelt von Sehnsüchten, Verdrängungen, Hindernissen, Blockaden und ist erfrischend geschrieben, mit konkreten nachvollziehbaren Fallbeispielen aus der Praxis verknüpft. Sowohl die Theorie wie auch die Praxis stammen vollständig aus Erkenntnissen der modernen psychologischen Therapie. Es wird sanft gearbeitet – es gibt keinerlei sexuelle Tabus -, aber dafür auch erstaunlicherweise keine einzige Übung, die überhaupt als sexuell eingestuft werden könnte. Das Buch ist sehr zu empfehlen, zeigt es doch auf wie ernsthaft Tantra im Westen des ausgehenden Jahrtausends aus sich herausgewachsen ist. (…)
Berthold Röth in Tattva Viveka Februar 2000

Neue Erfahrungsräume

Ein ansprechendes Buch: Dem Leser wird bewußt, daß die tantrische Kunst des Seins keine Technik ist, sondern ein Weg zum inneren Selbst, wobei Körper, Seele und Geist zu einer Harmonie zusammenfinden. Eine innere Öffnung und Bereitschaft der Person ist erforderlich, sich auf diesen inneren Prozeß „ein-zulassen“, ein „Los-Lassen“ seiner oder ihrer selbst, um zum eigenen Selbst zu finden, aber auch zum Sein und Selbst des Partners oder Geliebten. Tantra ist ein spiritueller Weg zur Transzendenz und kann von jeder Frau und jedem Mann beschritten werden, die sich entschieden haben, ihre inneren Knoten zu lösen, um nach „Herzenslust“ das eigene Lied zu singen und den eigenen Tanz zu tanzen. Einfühlsam, aber auch mit Humor beschreibt der Diplom-Sozialpädagoge, Heilpraktiker und Tantralehrer Saleem Matthias Riek, wie man sexuelle Liebe, Herz und Bewußtsein im „Mit-ein-ander“ in Einklang bringt, bis hin zur Partnerschaft als spirituellem Weg. Erfahrungsbeispiele aus seinen Workshops zeigen die Alltäglichkeit unserer Probleme auf sowie Möglichkeiten der Lösung. Der letzte Teil des Buches enthält Tipps und Übungen, wie wir mehr Zuneigung und Vertrauen zu uns selbst wie auch zum Partner aufbauen können. Wer den Wunsch verspürt, seine Lust, Liebe und Erkenntnis nach Herzenslust zu beflügeln und zu bereichern, dem eröffnet dieses Buch neue Erfahrungsräume.
Aus der Zeitschrift Mensch&Sein Dezember Januar 99/2000

Entdeckungsreise zur eigenen Partnerschaft

Der Autor, Sozialpädagoge, Körperpsychotherapeut und Tantralehrer, leitet im Rahmen des von Alan Lowen in Freiburg gegründeten Instituts „The Art of Being“ zusammen mit seiner Frau Tantra-Seminare und -Trainings in Deutschland, der Schweiz und Italien. In sein vorliegendes Buch hat er all seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus seiner Arbeit und seinem eigenen Lebensweg einfließen lassen. Es gelingt ihm nicht nur, die Leser mit ihrer Sehnsucht nach intimer Nähe und Partnerschaft in Kontakt zu bringen; er leitet auch dazu an, sie zu verwirklichen.
Saleem Matthias Riek rät da zu, die gängigen irreführenden Vorstellungen über die Liebe über Bord zu werfen. In Liebe zu leben setzt zunächst die Bereitschaft voraus, sich näher mit eingefahrenen Glaubens sätzen und Vorurteilen auseinander zu setzen und seine momentanen Lebensumstände als Spiegel des Innenlebens zu erkennen. Liebe funktioniert nur dann, wenn man sich selbst liebt und das, so der Autor, sei erlernbar – es beginne mit achtsamer Selbstbeobachtung und führe zur Selbstannahme.
Die Schritte von der Selbstliebe zur Partnerliebe vollzieht Saleem Riek sehr einfühlsam und gut nachvollziehbar, in dem er zunächst einmal die gängigen Vorstellungen, die wir über Partnerschaft haben, auf den Prüfstand stellt: Über Themen wie „Eifersucht“, „Verlustangst“ und „Besitzanspruch“ führt er den Leser zum Kern der Aussage: Wahre Tiefe in einer Beziehung können wir nur erreichen, wenn wir uns eines Tages für jemanden entscheiden, eine Verbindung eingehen und miteinander Vereinbarungen treffen, die Vertrauen aufbauen. Partnerschaft muss, so Riek, erarbeitet werden, sich auch wandeln dürfen und fähig sein, Sexualität in Lust und Leidenschaft als Verbundenheit mit der eigenen Existenz und als Einssein mit allem zu erkennen
Dem Autor ist es sehr wichtig zu vermittein, dass Tantra ein Weg zü einer erfüllten Liebesbeziehung ist, aber auch vor allem einer des Erwachens zur Bewusstheit. Wer Anleitungen für außergewöhnliche Sex praktiken sucht, möge sich ein anderes Buch zulegen. Wer sich auf eine Entdeckungsreise zu sich selbst und seiner Partnerschaft begeben möchte, hat ein Schatzkästlein in der Hand.
Eva Tauber in der Zeitschrift Esotera Ausgabe Februar 2000

Zugbegleiter im ICE zur GlückseligkeitTantra 2000

Diese zweihundertachtzig Seiten starke, wohlsortierte Sammlung von Fallbeispielen erlaubt einen selbst kritischen Einblick in die eigenen Lebenslagen von Leid und Lust, Partnerschaft und Frust und was da sonst noch alles im Gefühlsleben aufkommt. Einfühlsam kommentiert sind die einzelnen Fälle aus Saleems und Nutans Arbeit in vier Gruppen unterteilt, zuerst die Liebe und ihre Erscheinungsbilder, dann die Gefühle und ihre Verirrungen, dann die Lösungen, die Wege aufzeigen können und schließlich Tantra, die Kunst des Seins. Die drei ersten Kapitel lassen den Autor als warmen Begleiter zum Vorschein kommen und auch durch persönliche Einschübe eigener Erfahrungen authentisch werden, im Kapitel Tantra dagegen bleibt die Frage, was Tantra ist, so vielfältig und nichtssagend wichtig, wie die Frage selber. Der Autor spiegelt die hypothetische Frage, die ja jeder Kursteilnehmer oder Interessent an Tantra hat, zurück, in dem er sagt: »Sei doch einfach!«. Jedenfalls lassen die Teilnehmerstatements und Kommentare kaum eine Ahnung von Tantra auf kommen, dafür eher mehr, was mit dir geschieht, wenn du dich auf den Weg machst in die Majawelt der Illusion und der schönen Gefühle – einschließlich der gesellschaftsüblichen Sexerfahrungen, über die ja ein am Tantra Interessierter hinaus kommen will. Alle Kapitel und Aussagen sind brauchbar und manchmal befreiend, weil desillusionierend. Wie man darüber hinaus kommt und warum man diese Anstrengungen überhaupt machen sollte, wird leider auch in dem anschließenden guten Kompendiumteil der Übungen nicht deutlich. Vielleicht ist das der Grund, warum Saleem sein Buch nicht »Tantra« nennt. Was er vor stellt, ist ein beruhigender, aufmunternder Zugbegleiter im ICE zur Glückseligkeit. Ich würde jedem meiner Gruppenteilnehmer vor Beginn der Gruppe dieses Buch in die Hand drücken, als »hand out« sozusagen, wie die Amerikaner sagen. Ich habe es so fort nach Lektüre unserer ewig interessierten, aber ängstlichen Sekretärin zum Geburtstag geschenkt. Die Übungen eignen sich hervorragend für Partner, die etwas dazu lernen wollen und sich an etwas mehr Gefühl und Wahrhaftigkeit des Selbst heran wagen.
Andro in der Zeitschrift Connection Spezial Tantra 2000

Erfrischende Quellen

Saleem Riek hat sich viel vorgenommen: Sein Erstlingswerk verfolgt das Ziel, Anfänger und Anfängerinnen ohne Ahnung über die zahllosen Hürden der Selbsterkenntnis bis zu den Gipfeln tantrischen Erlebens zu führen. Daß daraus kein schmales Bändchen werden konnte, liegt auf der Hand.
Und so arbeitet sich die interessierte Leserin und der geneigte Leser geduldig durch das Flachland schlichter Wahrheiten («Wenn ein Herz bricht, bricht es auf») über die Hügellandschaft vorsichtiger Zustimmung, stolpert über allzu gewollt-lustige Zeichnungen und verirrt sich im dichtverflochtenen Unterholz aus Betrachtungen, Rückblenden, Checklisten und Zitaten von SeminarTeilnehmern und -Teilnehmerinnen, gelangt aber durchaus auch zu erfrischenden Quellen, aus denen Information sprudelt, die so vielleicht noch nie dargestellt wurde und die ein angeregtes «Ahaa» hervorruft.
Lobenswert und für Neulinge erleichternd die Offenheit, mit der Saleem seine ersten, holprigen Erfahrungen beschreibt. (…) Dennoch schimmert durch: Saleem weiss, wovon er schreibt; er schreibt mit Inbrunst und manchmal mit Leidenschaft. Nun, es ist kein Tantra-Buch geworden. Aber durchaus ein Lesebuch.
Helena Krivan in der Zeitschrift YabYum Ausgabe November 99

Feedbacks zu Herzenslust

Hier eine kleine Auswahl von vielen Rückmeldungen, über die ich mich riesig gefreut habe. Vielen Dank!

Lieber Saleem,
ich möchte Dir heute ein Feedback auf Dein Buch geben. Gerade habe ich eine Stunde in dem Buch gelesen. Ich fühle, daß ich aufhören muß! Denn ich will Dein Buch nicht in einem Tag oder in einer Nacht durchlesen. Dazu ist es mir zu schade. Sondern ich will mich davon berühren lassen, von dem, was Du schreibst.
Das ist so viel für mich, daß es schon fast nicht mehr funktioniert, wenn ich es als Masse sehe, anstatt als Klasse! Obwohl ich könnte es, denn Deine Worte sind mir sehr willkommen, sehr gut und leicht zu verstehen für mich. Ich fühle mich in Deinen Worten sehr wohl und man kann schon sagen, so gut wie zuhause.
Ich wähle es bewußt abzubrechen – denn ich will mich dabei fühlen. Will schauen was es in mir für Gefühle hervorlockt und sie da sein lassen. Ich will da Reinatmen und sie verdauen und nicht in einem Rutsch, wahnsinniger Schnelligkeit alles gelesen zu haben und nur an der Oberfläche gewesen zu sein. Ich esse ein Stück Torte und nicht wie früher eine ganze Torte auf einmal, die ich dann gar nicht oder schlecht verdauen kann.
Manchmal genügt schon eine Seite von Deinem Buch und ich bin einige Tage damit beschäftigt, zu schauen was es bei mir ausgelöst hat. Trotzdem muß ich es bewußt wählen, denn etwas in mir sagt: „mehr, mehr, mehr davon!“
Ich nehme es wahr, und fühle es und höre trotzdem auf. Im übrigen macht es mir Mut, mein eigenes Buch auf alle Fälle zu schreiben. Wann auch immer es sein wird.
Danke nochmals Saleem (…) Herzliche Grüße
Deine Gisela Charlotte (Gisela Charlotte Busch)

Wie wunderbar: es gibt ein Art of Being Buch!
Ich halte das gerade frisch erschienene Buch Herzenslust in den Händen. Mit einer inneren Mischung aus Skepsis, Neugier und Erwartung beginne ich zu lesen. Danach lege ich das Buch recht lange nicht mehr aus der Hand und bin äußerst angetan:
„Er hat es tatsächlich geschafft! Er hat es geschafft, so viele der wesentlichen und zutiefst wertvollen Art-of-Being-Erkenntnisse und -Sichtweisen, die ich selber nun seit 14 Jahren in den Workshops von Alan Lowen gehört, erlebt, vergessen, wieder erinnert und schließlich sogar übersetzt habe, in einer klaren, gut aufgebauten und lebensnahen Buchform zusammenzustellen. (…) Angesichts dessen, daß der Alltag und unsere eingemeißelten Konditionierungen uns doch immer wieder ziemlich schnell in mehr oder weniger selbstschädigende und lebensfeindliche Verhaltens- und Denkweisen hineinziehen, ist jede Unterstützung für die Kunst des Seins im Alltag von immensem Wert! Saleem Buch birgt diese Unterstützungskraft in wunderbarer Weise. Und nicht zuletzt gibt es endlich vielen von uns die Möglichkeit, einmal Freunden und Bekannten etwas von „The Art of Being“ nahezubringen, was ansonsten mit Worten doch schwer zu vermitteln ist.
Andreas Meier-Siem

By the way: Glückwunsch zu deinem Buch – nicht nur inhaltlich, da hatte ich bei deiner Erfahrung, die ich annahm, schon eine geballte Ladung an interessanter Information vorausgesetzt, sondern auch formal – du bedienst dich eines flüssigen, angenehmen Sprachstils und unterscheidest dich damit auf angenehme Weise von dem Gros der Esoliteratur. Ich darf bescheiden anmerken, daß ich Literaturwissenschaft studierte…
Hansi Braun

Lieber Saleem, ich gratuliere Dir zu dem ausgezeichneten Buch. Es ist so eine hilfreiche und unterstützende Lektüre zu unserem Training bei Alan! Es macht mir verschiedenes endlich ganz klar, das wir im Kreis oder ich selber erlebt haben. Ich bestelle deshalb noch 2 Exemplare zum weiterschenken.
Mit herzlichen Grüßen
Andreas R. Nägeli

(…) Das Buch von Saleem war mir vielleicht der liebste Reisebegleiter und ich möchte Dir danken, daß Du nicht nur Dein Wissen und Deine kompetenten Erfahrungen teilst, sondern genauso Deine eigenen Schwierigkeiten und Schwächen einfließen läßt. Dadurch wird das Buch sehr nah und berührend. Oft habe ich mich mit beiden Seiten wiedererkannt und viele Beispiele haben mich wirklich weinen lassen, weil ich seit einem Jahr in einer Partnerschaftskrise bin und wir noch ziemlich am Anfang stehen, eine offene Kommunikation zu lernen. Danke für die Anregungen. (…)
Axel Bauer

Lieber Saleem,
Ich wollte schon längst mehr zu dem Buch Herzenslust schreiben. Es ist keinesfalls – wie Andro schreibt – ein Zugbegleiter im ICE zur Glückseligkeit, sondern ein Vademecum Tantra im Alltag zu leben. Ich habe es neben meinem Bett schlage es abends an einer Stelle auf und finde Anregung oder Antworten auf Fragen, die mich tagsüber bewegt haben. Ich denke, dass wir im Westen leichter Zugang zu einer Art von Tantra haben, wie du, Saleem und Nutan und Alan Lowen es lehren. Ich kenne auch die Rituale von Andro und denke, dass sie für manche gerade das Richtige sind, aber die wirklichen Probleme bleiben doch auf eine Art außen vor, wenn man noch nicht so weit gegangen ist wie Andro.
Nila Sebastian

lieber saleem,
ich bin auf dein buch gestossen und möchte dir zuerst einmal ganz herzlich dafür danken. wie so oft im leben taucht das, was man gerade am meisten braucht, genau im richtigen moment auf – diesmal war es dein buch! es hat mich tief berührt und mir viele hinweise geben können. ein paar türen wurden aufgestossen und es hat mir vor allem mut gemacht, in meiner auseinandersetzung mit meiner sexualität weitere schritte zu tun.
zu allem, was ich aus deinem buch lernen durfte, hat es mich stellenweise zu tränen gerührt, vieles von dem was ich selbst glaube, einmal geschrieben vor mir zu sehen und das zum thema sexualität, wo bei mir noch so viele ängste und unsicherheiten liegen!
nun möchte ich den nächsten schritt tun… bitte sende/emaile mir kursunterlagen…
Marcel Egloff